SCHIFFAHRTS-MUSEUMARBEITSKREIS SCHIFFAHRTS MUSEUM REGENSBURG e.V.

Rundgang mit Exponaten

Östlich der beiden Museumschiffe finden Sie entlang der Donau weitere Exponate, Relikte aus der jüngeren Zeit der Güterschiffahrt auf der Donau.

Der Handbetriebene Hafenkran aus Passau, Baujahr 1905, Hersteller Gebr. Noell, Würzburg. Ein Geschenk der Hafenverwaltung Regensburg.

Donau-Südufer bei der Königlichen Villa.

Handbetriebener Hafenkran, Baujahr 1905.

Der Rest des Betontankschiffes B.T.1, das vollständig aus Beton (und Armierungseisen) hergestellt wurde. Wandstärke 6 cm; L 73,9 m; 776,3 t Tragfähigkeit; gebaut 1942 von Heilmann&Littman und Beton&Monierbau; 1985 abgebrochen. Eine Spende der Fa. Almer, Regensburg.

Donau-Südufer bei der Königlichen Villa.

Rest des Betontankschiffes B.T.1

Der Dampfkessel des Elbe-Dampfers Sachsenwald, ehemals Ida-Erna, aus dem Jahr 1914.

Donau-Südufer bei der Königlichen Villa.

Dampfkessel aus dem Jahr 1914

Die Hohe Kranbahn mit einem ehemals elektrisch betriebenen Kran aus dem Jahr 1912. Im Zuge des Neubaus der Nibelungen Brücke wurde Ende 2000 das verbliebene Reststück der Kranbahn mit zwei Krähnen (1912 bzw. 1938) östlich der Brücke demontiert. Die Bauteile und Kräne wurden zunächst eingelagert, dann im Auftrag der Stadt Regensburg renoviert und Ende 2009 auf den überholten Fundamenten der Kranbahn westlich der Brücke als technisches Denkmal wieder aufgebaut.

Das Denkmal erinnert heute an die einst bedeutende Rolle der Verladeanlage an der Donaulände, die früher bis hinauf zur Eisernen Brücke als Hafengebiet zum Güterumschlag zwischen Schiff und Bahn genutzt wurde.

Donau-Südufer bei der Nibelungen Brücke.

Teilstück der Hohen Kranbahn mit Kran aus dem Jahr 1912.

Teilstück der Hohen Kranbahn.

Die Schiffsschraube des BL Motorgüterschiffes BAYERN, beschädigt am 13.12.1987 wegen Grundberührung bei dichtem Nebel. Ein Geschenk des Bayerischen Lloyd Regensburg.

Donau-Nordufer bei Anleger WILLI, Werftstrasse.

Schiffsschraube des Motorgüterschiffes BAYERN, 1987.

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Lastkahn HELGA

Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt auf der Donau hatten die alteingesessenen Schiffmeisterfamilien und ihre Zünfte, bedingt durch die staatliche "Privilegierung" der ersten Dampfschifffahrtsunternehmen an der bayerischen (und österreichischen) Donau – anders als am Rhein und dem ebenfalls bayerischen Main – keine Möglichkeit, selbst (oder genossenschaftlich) ebenfalls Dampfschiffe zu besitzen und zu betreiben. Es hatte den bayerischen Schiffmeistern auch nicht geholfen, dass sie bereits seit den 1850er Jahren Treidelschiffe nicht mehr aus Holz, sondern schon aus Eisen bauen ließen. Da die großen Gesellschaften von ihren Dampfern zudem bald auch nur noch eigene Kähne schleppen ließen, führte dies zu einem völligen Niedergang des Schiffmeistergewerbes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Vielfach traten ehemalige Schiffmeister und ihre Nachfahren als angestellte Steuerleute und Kapitäne in den Dienst der neuen Dampfschifffahrtsgesellschaften. Ihre letzten eigenen Lastkähne gingen auf in den Flottenbeständen der großen Reedereien.

Im Raum Regensburg bot sich jedoch in jener Zeit eine neue Möglichkeit zum Überleben: Im Jahre 1846, mit der Fertigstellung des "Ludwig-Donau-Main-Kanal" war zusätzlich zur Donaufahrt ein neues Fahrtgebiet für die kleineren Schifffahrtsunternehmen entstanden. Dieser Kanal war bautechnisch nur für den Treidelbetrieb ausgelegt worden – maschinell angetriebene Schiffe sollten dort erst in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zugelassen werden. Mancher Nachfahre der alten Schiffmeisterfamilien wurde vor diesem Hintergrund zum "Kleinschiffer", wie Privatreeder oder Partikuliere auf der bayerischen Donau auch genannt wurden. Eine ganze Anzahl dieser "neuen Schiffmeister" hatten ihren Heimathafen an der Donau in Kelheim.

Anleger HELGA. (2016)

Ruderstock der HELGA. (2016)

Auch die seit dem 16. Jahrhundert in Regensburger in Prüfening oder am Oberen Wöhrd ansässigen Familien Hofmeister sahen darin eine Chance. Die Hofmeister waren (und sind teils bis heute) als Fischer, Fährleute, Schopper und Schiffer seit Generationen der Donau verbunden. 1955 ließ Hans Hofmeister bei Hitzler in Regensburg den Lastkahn HELGA bauen, der zum letztgebauten nichtmotorisierten Frachtkahn der letzten Regensburger "Schiffmeister-Familie" werden sollte. Obwohl die HELGA Kanal-Maße hat, kam sie aber nie für die Fahrt auf dem "Ludwig-Donau-Main-Kanal" zum Einsatz, da dieser seit 1944 teilweise kriegszerstört war.

2004 konnte der Arbeitskreis Schifffahrtsmuseum Regensburg diesen letzten kanalgängigen Kahn vom damaligen Besitzer, der Wasserbaufirma Reinhold Meister in Deggendorf erwerben. Nach seiner Sanierung dient der Frachtkahn jetzt in Regensburg bei der Eisernen Brücke als Anlegerschiff für die FREUDENAU und andere Fahrgastschiffe.

Daten Lastkahn HELGA
Gebaut 1955 für den Kleinschiffer Hans Hofmeister, Regensburg, als Baunummer 206 auf der Hitzler-Werft, Regensburg.
Länge31,90 m
Breite4,40 m
Tiefgang1,30 m
Tragfähigkeit121 t

Übersicht
Rundgang mit Exponaten

Anleger HELGA
Anleger WILLI
Hafenkran
Denkmal
Wöhrdstrasse
Thundorfer Straße
Dachauplatz
Unterer Wöhrd
HDBG
  • DONAU SCHIFFAHRTS MUSEUM Anleger HELGA, Marc-Aurel-Ufer. Anleger WILLI Schiffsschraube, Werftstrasse.

  • Handbetriebener Hafenkran, Dampfkessel, Rest des Betontankschiffes, am Donau-Südufer bei der Königlichen Villa. Denkmal Kranbahn der Stadt Regensburg, bei der Nibelungen Brücke.

Donaulände und Unterer Wöhrd um 1958

Quelle: Stadt Regensburg, Bilddokumentation, Zukauf von Luftbildverlag Bertram.
Vielen Dank für die freundliche Genehmigung.

Das Luftbild von Regensburg (um 1958) mit Blick von Osten auf den Unteren Wöhrd lässt die einst bedeutende Rolle der Donaulände am Südufer der Donau als Umschlagplatz zwischen Schiff und Bahn gut erkennen. Die hohe Kranbahn längs dem Kai und die vielen Gleisanlagen entlang der Donaulände sind noch vorhanden. Auch der Winterhafen am Unteren Wöhrd kann noch von der Schifffahrt genutzt werden. Jetzt als Parkplatz beim ehemaligen Eisstadion.

Die Donaulände wurde damals, wie schon viele Jahre vorher, bis zur Eisernen Brücke von der DDSG als Hafengebiet genutzt. Die hohe Kranbahn mit den fünf Kränen reichte von unterhalb der Königlichen Villa bis etwa zum damaligen Neubau der DDSG Agentie. Die Gleise der Bahn führten an der Kranbahn vorbei bis an die Eiserne Brücke.

Abgestellt wurden die Schiffe der DDSG oft gegenüber am Unteren Wöhrd an der Werftstraße. Die Schiffe haben direkt an der Kaimauer festgemacht. Bei dem Radschlepper ganz oben an der Werftstraße vermisst man die typischen hohen Kamine. Grund: Der Remorkör wird schon von einem Dieselmotor angetrieben. Etwa dort wo das Radmotorzugschiff liegt, lag später von 1980 bis 2004 unser Museumsschiff RUTHOF.

Bereits um 1900 war die Kapazität der Donaulände im Güterumschlag erschöpft. Auch ließ die städtebauliche Entwicklung der Stadt eine weitere Vergrößerung des 1910 eröffneten Luitpoldhafens, jetzt Westhafen genannt, nicht mehr zu. In zwei Bauabschnitten, 1960/61 und 1970-72, wurde daher flussabwärts der Osthafen gebaut.

An die einst bedeutende Rolle der Verladeanlage beim Güterumschlag erinnert heute ein von der Stadt als Denkmal rekonstruiertes Teilstück der Kranbahn bei der Nibelungen Brücke. Darauf ein ehemals elektrisch betriebener Kran aus dem Jahr 1912. Das eingerüstete Gebäude im Bild links unten ist der spätere Neubau der DDSG Agentie, der dann ab 1958 genutzt wurde.

Die Donaulände oberhalb der Nibelungen Brücke wird auch heute noch intensiv genutzt. Es gibt am Donau-Südufer einen Anleger in Form eines Pontons für Ausflugsschiffe sowie 6 Anlegestellen für Kabinenschiffe, davon 3 Anlegestellen an der Kaimauer bzw. 3 Anlegestellen in zweiter Reihe. Derzeit lockt Regensburg als Weltkulturerbestadt rund 1.200 Kabinenschiffe im Jahr an. (Quelle: LSR Regensburg) Zur aktuellen Entwicklung siehe auch Vorlage - VO/11/7321/85 - Stadt Regensburg

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